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Eisenzeitliche Feldfluren, die mehr als 2000 Jahre alt sein dürften und deren Spuren sich in Altwäldern Schleswig-Holsteins erhielten, sind bisher nur in einem Einzelfall datiert worden, und das nur unzureichend. Zahlreiche geborgene und noch zu bergende Holzkohleproben aus den Wällen zwischen den Parzellen sollen Radiokarbon datiert werden. Damit soll die Einschätzung des Alters dieser Feldfluren auf eine breitere statistisch abgesicherte Grundlage gestellt werden. ENGLISH VERSION: SEE BLOG!
Finanzierungszeitraum
06.11.14 - 12.01.15
Realisierungszeitraum
Bis Mitte 2015
Mindestbetrag (Startlevel): €
6.300 €
Stadt
Heide
Kategorie
Wissenschaft
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21.11.2015

„Plausible Datierungen“ und „Ausreißer“

Dr. Volker Arnold
Dr. Volker Arnold2 min Lesezeit

Dies statt einer Antwort auf der Pinnwand (Christians Frage): Ich habe mal (auf Grundlage einer Zeittabelle zur Nacheiszeit in Dithmarschen) eine Grafik sämtlicher 29 hier gemessener C14-Daten zusammengestellt (oben, siehe auch Link).
Die Interpretation von Radiokarbondaten zeigt immer wieder, wie weit die Archäologie von einer „exakten Wissenschaft“ (was sie nie erreichen wird) entfernt sein kann. Oft genug werden unliebsame Daten einfach unter den Tisch gekehrt und es wird nur mit den „plausiblen“ Daten gearbeitet. Das mache ich nicht, alle Daten werden berücksichtigt. Trotzdem habe ich die Daten in der Tabelle gekennzeichnet, die außerhalb (schwarz) oder weit außerhalb (grau) meines Erwartungshorizonts liegen. Bei einer der Datierungen (Kellenhusen/Guttau) hatte ich von vorneherein mit der Möglichkeit eines jungen Datums gerechnet. Außerdem ist damit zu rechnen, das bei 29 Daten eines oder zwei schon aus statistischen Gründen außerhalb des angegebenen Konfidenzinterwalls liegen. Zudem kann bei den Daten nicht entschieden werden, wie weit sie die Entstehungszeiten der Feldfluren oder ihre ggf. recht langen Nutzungszeiten widerspiegeln.
Für unerwartete Daten nicht nur außerhalb des erwarteten Bereichs (rot) kann es viele Möglichkeiten geben. Es kann einerseits sein, dass es entsprechende Feldfluren tatsächlich auch vorher oder nachher gegeben hat. Andererseits kann es natürlich im Einzelfall auch eine mit Holzkohlebildung verbundene Rodungsphase lange vor Anlage der Feldfluren gegeben haben, oder weit nach der Nutzungsphase der Feldfluren ist dort im Wald Holz verbrannt oder verkohlt worden.
Man kann schließlich einwenden, dass bei Grabungen gewonnene Proben besser geeignet sind als die vorliegenden Bohrproben. Dem ist zu entgegnen, dass die zahlreichen dazu notwendigen Kleingrabungen den zeitlichen, personellen und genehmigungstechnischen Aufwand und damit die Kosten vervielfacht hätten, aber wohl nur im Einzelfall geeignetere Proben ergeben hätten. Das Problem kann am besten durch eine beträchtliche Erhöhung der Datierungen gemindert werden: 50 oder 100 Probenmessungen im Rahmen eines (kleineren) Forschungsprogramms. Ich hoffe, dass die vorliegenden Daten dazu letztlich einen Anstoß geben werden.

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