Urgeschichtliche Feldluren und Grabhügel
Nördlich von Poppholz in West-Angeln durchschneidet der alte Heerweg einen Wald, kenntlich auch an der Reihe großer Grabhügel vom älterbronzezeitlichen Typ. Die Grabhügel wurden bei der Anlage der „Celtic Fields“ weitgehend verschont. Oben: Schnitt durch einen erhaltenen und einen damals teilplanierten Grabhügel. Eingezeichnet sind auch die Wälle, die bei Rodungsarbeiten vor Anlage der Bundesstraße (Bildmitte) beobachtet wurden. Daten © LVermGeo SH.
Nochmal im Sachsenwald bei Hamburg: Ausschnitt aus der Mitte des Waldes, durchschnitten von einer Bahntrasse. Viele kleinere Grabhügel sind in die urgeschichtliche Feldflur mit einbezogen. Unmittelbar westlich der neuzeitlichen halbkreisförmigen Struktur verläuft von Nord nach Süd ein von Celtic-Fields-Wällen begleiteter Altweg, der sich über gut 600 m verfolgen lässt. Dieser von H. Erlenkeuser entdeckte Weg ist in Schleswig-Holstein bisher einzigartig. Daten © LVermGeo SH.
Bei der Anlage der urgeschichtlichen, vermutlich eisenzeitlichen Feldfluren nahm man im allgemeinen auf bestehende Grabhügel Rücksicht, so dass sie im Regelfall an den Parzellengrenzen erhalten blieben. Eine Ausnahme bildet ein Großgrabhügel älterbronzezeitlich Typs inmitten der Feldfluren in einem Wald nördlich von Poppholz in Angeln, der teilplaniert und offenbar bewirtschaftet wurde (Bild oben, siehe auch den eingeblendeten Schnitt und die als hellen Strich eingeblendete Lage des Schnittes). Dabei kamen offenbar Steinpackungen und Einfassungssteine zum Vorschein, die in einem großen Steinhaufen an der nordöstlichen Parzellenecke abgelegt wurden. Die anderen, den Heerweg begleitenden Großgrabhügel wurden aber von der damaligen Kultivierung verschont. Im Gegensatz dazu wurden anderenorts Grabhügel bei der Anlage mittelalterlicher Wölbackerbeete überpflügt.