Ysabel Fantou, Sanne Kurz und Barbara Lackermeier sind Kittelfilm. Tilmann Schulz ist Sepiafilm.
Ysabel Fantou
Filmemacherin und Autorin aus München.
Sie sagt:
Als die Flüchtlinge in vollen Zügen in Deutschland ankamen, wollte ich etwas finden, womit ich ihnen helfen könnte, sich hier willkommen zu fühlen. Und ich wollte meinen Kindern zeigen, dass man keine Angst vor jemandem haben muss, nur weil er fremd ist.
Letzten Dezember las ich die Geschichte von den beiden badischen Rentnern, die sich in einen ehemaligen Gasthof, der nun eine Flüchtlingsunterkunft ist, verirrt haben.
Ich hatte sofort das Gefühl, dass ich darüber einen Film machen möchte. Weil diese Geschichte so schön ist, dass man sie nicht besser erfinden könnte. Und weil die Botschaft in unserer Zeit so wichtig ist.
Ich freue mich, dass Die Herberge nun Wirklichkeit wird.
Sanne Kurz
Kamerafrau und Produzentin aus der schönen Pfalz am Rhein.
Sie sagt:
Ich sehe täglich, wie meine beiden großen Kinder, obwohl ich denke, sie mit humanistischen Grundwerten erzogen zu haben, die Schultern zucken und sagen "Ja, aber da kann man doch nichts machen." - Grenzschliessung, Attentate, eine Stimmung der Entfremdung und Angst: "Ja, aber da kann man doch nichts machen."
Ich möchte ihnen zeigen, dass man sehr wohl etwas machen kann!
Gemeinsame demokratische Grundwerte in Europe sind es wert, dass wir dafür kämpfen.
Mit Worten, das kann ich gut. Mit Bildern, das kann ich auch!
Lasst uns etwas tun!
Barbara Lackermeier
Schauspielerin, Regisseurin und Produzentin aus Schöngeising.
Sie sagt:
Ich lebe in Schöngeising, einem 2000-Seelen-Dorf. Ein Dorf in dem vor sechs Jahren die erste Flüchtlingsfamilie aufgenommen und integriert wurde. Mein Sohn ging mit einem der afghanischen Mädchen erst in den Kindergarten, dann in die Schule. Auf einem Konzert des Schulchors haben mein Mann und ich gestaunt, als wir eben dieses Mädchen, seit zwei Jahren in Deutschland, ganz laut auf bayrisch haben singen hören: „Giggal, Goggal – oben auf dem Mist juchee...“
Zu verdanken haben wir diese schöne Anekdote den zahlreichen ehrenamtlichen Mitarbeitern der Asylhelferkreise, die sich täglich bis an ihre Grenze engagieren und neu motivieren, und somit zeigen, dass Integration gelingen kann.
Sie verdienen unseren größten Respekt, unsere Hochachtung und unsere Dankbarkeit für ihren Einsatz, ihre Geduld und Ausdauer, für die Zeit und Energie, die sie opfern, für ihren Anspruch an unsere Gesellschaft und ihre Bereitschaft sich dafür einzusetzen.
- Für sie alle möchte ich diese Geschichte erzählen...
Tilman Schulz
Editor und Produzent aus München
Er ist von Sepiafilm und sagt:
Ich habe Familie und arbeite beim Film. Viel Zeit, um mich zu engagieren bleibt mir da nicht. Es war eine tolle Möglichkeit, als Kittelfilm mich ansprach und mir von Die Herberge erzählt hat. Von der Geschichte hatte ich schon in der Zeitung gelesen. Um so schöner war es, zu hören, dass Ysabel und Sanne die Rentner und Kawa Suliman, den kochenden syrischen Anwalt, wirklich kennen lernen konnten.
Schon lange wollte ich mich weiter entwickeln und bei Filmen mehr mit gestalten, Dinge mit-aufbauen, in Richtung Produktion gehen. Toll, dass es nun mit "Die Herberge" so ein schönes, wirklich unterstützenswertes Projekt wird, mit dem ich nicht nur selbst wachsen kann, sondern auch ganz konkret etwas verändern kann in der Welt.
Margarete Hentze
Bildende Künstlerin und Filmemacherin aus München.
Sie hat democraticArts gegründet und sagt:
Künstler sind und waren schon immer ein starkes gesellschaftliches Korrektiv. Spiegel, Katalysator aber auch Richtungsgeber. In der Deutschen Geschichte gab es die Künstler, die mitliefen, und die, die aufgestanden sind.
Mit „Freistunde - Doing Nothing All Day" beschäftige ich mit mit partizipativer Kunst und demokratischen Lebensformen. Wenn das Volk herrscht, muss man dafür sorgen, dass mit dem Volk nicht Ängste und Gewalt regieren.
Dafür will ich den Film Die Herberge machen. Ein Zeichen des Ausgleichs und des Mutes in dieser Zeit. Ein künstlerische Stellungnahme. Ein Hoffnungsschimmer im Wahljahr 2017.