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Refugeeswork.at - Online-Jobbörse für Flüchtlinge und Arbeitgeber
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Refugeeswork.at - Online-Jobbörse für Flüchtlinge und Arbeitgeber

Anna Theil
05.01.2016
4 min Lesezeit

Hinter Refugeeswork.at stehen die Gründer des Sozialunternehmens "Alltagshelden" – Dominik Beron, Christoph Hauer und Jacob Wagner - sowie eine Vielzahl an freiwilligen Helfern. Ihr Ziel ist es, Unternehmen und Flüchtlinge schneller als bisher zusammenzubringen. Denn durch Arbeit wird die soziale und berufliche Integration von Flüchtlingen viel besser gefördert. Davon profitieren Gesellschaft und Wirtschaft in gleichem Maße und die Flüchtlinge können nach ihrer häufig gefährlichen Odyssee endlich in der Fremde ein Stück weit ankommen. Wie die Plattform Refugeeswork.at genau funktioniert und warum deren Etablierung so wichtig ist, erklären die Gründer uns im Interview.

Wer seid ihr und was macht ihr?

Wir sind Refugeeswork.at, eine Online-Plattform, mit der wir Flüchtlinge und ArbeitgeberInnen zusammenbringen wollen. Unser Ziel ist es, Flüchtlingen Zugang zu Arbeits- und Ausbildungsplätzen zu ermöglichen, die ihren Fähigkeiten und Kenntnissen entsprechen. So wollen wir die soziale und berufliche Integration von Flüchtlingen fördern und gleichzeitig Unternehmen dabei helfen, das Potential von Flüchtlinge zu nützen. Flüchtlinge können sich auf unserer Plattform kostenlos registrieren, ein individuelles Profil erstellen und sich für Stellen bewerben, die potentielle ArbeigeberInnen bei uns inseriert haben. Aus rechtlichen und faktischen Gründen beschränken wir uns - zumindest anfangs – auf die Vermittlung von Volontariaten. Außerdem können UnternehmerInnen über unsere "Talentsuche" anhand verschiedener Kriterien (Sprachniveau, Background, Asylstatus) nach Flüchtlingen suchen und diese kontaktieren.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen?

Unsere Gründer betreiben auch ein anderes Sozialunternehmen – Alltagshelden, eine Vermittlungsplattform für Pro Bono Dienstleistungen. Durch Alltagshelden kamen wir in Kontakt mit dem Thema Arbeitsmarktintegration von Flüchtlingen. Zuerst wollten wir gemeinnützigen Organisationen im Asylbereich Software, Hosting und Programmierung zur Verfügung stellen und das Projekt nur initiieren. Da die meisten Organisationen jedoch weitgehend überlastet waren und keine Ressourcen für ein solches Projekt hatten, haben wir uns kurzerhand entschlossen, das Projekt selbst zu starten.


Das Kernteam mit den Gründern Christoph Hauer, Jacob Wagner und Dominik Beron.

 

Wie habt ihr zusammen gefunden?

Wir kennen uns seit der Schule bzw. durch die gemeinsame Arbeit an Alltagshelden. Die anderen MitarbeiterInnen haben wir auf verschiedene Art und Weise kennengelernt z.B. auf einer Konferenz, durch Bekannte aus dem Bildungsbereich u.a.

Warum ist es euch wichtig, das Projekt zu realisieren?

Viele Menschen haben in den letzten Monaten einen Beitrag in der Flüchtlingsthematik geleistet. Wir waren unheimlich beeindruckt vom Engagement und wie stark viele Menschen dieses Thema berührt. Die Meinungen zur Integration sind trotzdem sehr polarisierend, denn viele haben Angst und sind unsicher, wie es weitergeht. Wir glauben jedoch, dass Arbeit einer der wichtigsten Faktoren für erfolgreiche Integration ist und dass Flüchtlinge bereits früh die Möglichkeit haben sollten, einer sinnvollen Beschäftigung nachzugehen. Abgesehen davon wollen wir auch positive Effekte für die hiesige Bevölkerung schaffen, indem wir dem Arbeitsmarkt das Potenzial von Flüchtlingen – das momentan noch weitgehend ungenützt bleibt - öffnen. Wir hoffen, dass wir auf die jetzige Situation in vielen Jahren zurückschauen und sagen können, dass wir mit unserem Projekt einen wichtigen Beitrag geleistet haben.

Mit wem möchtet ihr gern zusammenarbeiten?

Wir haben und planen Partnerschaften in verschiedenen Bereichen:

Unternehmen: Wir wollen grundsätzlich mit allen Arten von Unternehmen arbeiten, von EPUs, über KMUs und Startups bis hin zu international tätigen Konzernen.

NGOs: Wichtig ist uns eine enge Zusammenarbeit mit NGOs aus dem Asylbereich, um Flüchtlinge zu erreichen und diese bereits früh über ihre Ausbildungs- und Beschäftigungsmöglichkeiten aufzuklären. Außerdem sind sie auch als potenzielle ArbeitgeberInnen interessant.

Flüchtlinge: Wir werden selbst Flüchtlinge einstellen bzw. diese zu "BotschafterInnen der Arbeitsmarktintegration" ausbilden. So wollen wir den von uns ausgebildeten Flüchtlingen ermöglichen anderen Flüchtlingen durch Beratung zur Rechtslage und Arbeitsmarktzugang, Bewerbungsprozessen sowie bei der Berufsorientierung zu helfen.

Staat: Natürlich wollen wir auch mit staatlichen Institutionen zusammenarbeiten. Diese könnten eine zentrale Rolle bei der weiteren Entwicklung unseres Projekts einnehmen.

Vielen Dank für das Interview und alles Gute für dein Projekt!

Hier könnt ihr Refugeeswork.at unterstützen.

Entdeckt hier weitere Projekte, die im Rahmen unserer Initiative #RefugeesWelcome @Startnext laufen.

© Fotos: Refugeeswork.at

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