Rückblick auf den ersten co:funding Workshop in Leipzig
Der erste co:funding Workshop war für uns nach der großen co:funding Konferenz im Frühjahr in Berlin ein kleines Experiment und zugleich ein Pilotprojekt. Inhaltlich drehte sich der erste Workshop rund um die Frage, welchen Einfluss Crowdfunding sowie Crowdinvesting für die Kultur- und Kreativwirtschaft haben kann und wie wir diese Potenziale für unsere kreative Arbeit nutzen können.Wir haben im Workshop viele Ideen gemeinsam entwickelt, Fragen aufgeworfen und diskutiert, so dass viele Teilnehmer und auch wir selbst sehr inspiriert nach Hause gefahren sind. Für alle, die nicht in Leipzig dabei sein konnten oder mehr über den Workshop erfahren wollen, findet ihr hier die Dokumentation mit Fotos, den Präsentationen und unserer Mindmap.
Ein Überlick über die vier Impulsthemen des Workshops:
1. Crowdfunding: Kreativität entdecken, finanzieren und vernetzen
In seinem Einführungsvortrag hat Tino Kreßner, Mitbegründer von Startnext zunächst die Entwicklung und die Funktionsweise von Crowdfunding vorgestellt. Spannend war das Meinungsbild im Vorfeld: Etwa die Hälfte aller Workshopteilnehmer ist auf einer Crowdfunding-Plattform registiert und ungefähr 10% haben selbst schon ein Crowdfunding-Projekt initiiert.
2. Zwischen Finanzierung, Marketing und Vertrieb: Wie plane ich ein Crowdfunding-Projekt?
In dieser Runde haben Projektinitiatoren über ihre Erfahrungen beim Crowdfunding berichtet und aus dem Nähkästchen geplaudert, was gut und was weniger gut war und was sie das nächste Mal anders machen würden. Mit dabei waren auf dem Panel der Filmproduzent Alex Weimer mit "Asternauts", die Filmemacherin Klara Harden mit "Made in Iceland", die Musikern Meryem Kilic von der Band "Pretty Mery K" sowie Monique Erlitz von der Kunstbibliothek der "Halle 14". Wichtige Erfolgsfaktoren, Empfehlungen oder Tipps, die auf dem Panel diskutiert wurden, haben wir in dieser Mindmap zusammengestellt.
3. Crowdinvestment für Startups
Jens-Uwe Sauer, Gründer von Seedmatch und die Gründer von smarchive, dem neuesten Projekt auf Seedmatch, haben mit diesem Thema eine neue Perspektive im Crowdfunding eröffnet. Das Startup smarchive ist am gleichen Tag auf Seedmatch online gegangen und war schon während des Vortrags am Nachmittag bei sagenhaften 60%. Die Gründer von smarchive haben ihre Geschäftsidee vorgestellt und auch über ihre Motivation hinter dieser Form der Finanzierungsstrategie gesprochen.
4. co:funding als Labor für kreative Finanzierungsstrategien: Entwicklung von Co-Finanzierungsmodellen zwischen Wirtschaft, Politik, Stiftungen und der Crowd
Denis Bartelt sprach bei der Einführung in diesen Workshop über die Vorteile von Co-Finanzierungensmodellen, die sich nahtlos in bestehende Förderszenarien einbetten lassen und neue Töpfe z.B. aus Unternehmen öffnen würden.
In unserem Labor wurden alle Teilnehmer nach dem Zufallsprinzip einer der folgenden fünf Gruppen zugeordnet: Crowd, Künstler, Stiftungen, öffentliche Förderer und Unternehmen. Jede Gruppe hat aus der jeweiligen Perspektive Ideen zu folgenden Fragen entwickelt: Was kann ich als Projektinitiator meinen Co-Finanzierern anbieten oder wie finde ich sie? Welches Interesse habe ich Co-Finanzierer zu werden? Was erwarte ich als Projektinitiator oder als Co-Finanzierer? Dadurch, dass sich jeder Teilnehmer in eine andere Perspektive versetzen musste, sind viele spannende und neue Ideen entstanden, wie wir das Crowdfunding-Modell weiterentwickeln können.
Krönender Abschluss war das Abendprogramm mit der Präsentation von Crowdfunding-Projekten: Die Band Pretty Mery K hat ein Konzert gespielt, die Filmemacherin Klara Harden hat ihren Dokumentarfilm "Made in Iceland" gezeigt und wir haben erstmalig unser Live-Crowdfunding mit dem Projekt der Halle 14 zum Einsatz bringen können.
Wir möchten uns bei allen Teilnehmern, Referenten sowie unserem Gastgeber, der Halle 14, und bei unserem Förderer, dem Sächsische Staatsministerium für Wirtschaft, Arbeit und Verkehr bedanken.
Wir freuen uns auf den nächsten Workshop!