Das Double

Das Double von Ernst-Jürgen Dreyer handelt von Günther, der 1964 rübermacht und dabei seine Frau Dorle im Osten zurücklassen muss. Um auch Dorle über die Grenze zu bringen, instrumentalisiert er eine Unbeteiligte: er lacht sich im Westen die junge Anne an, die seiner Ehefrau zum Verwechseln ähnlich sieht.

Bei dem Versuch, dieser vermeintlich fiktiven Erzählung eine naturalistischere Form zu geben, machten wir eine Entdeckung, die den Stoff wortwörtlich zum Leben erweckte: Günther heißt eigentlich Peter Selle und hat diese spektakuläre Flucht im Jahre 1964 tatsächlich geplant und durchgeführt, um seine Frau Barbara mithilfe der nichts ahnenden Dorothea Voß über die Grenze zu schmuggeln.

Ziel ist einerseits, gerade jungen Menschen, die Fluchtthematik heute vor allem als ein Phänomen aus anderen Ländern erfahren, vor Augen zu führen, dass die Flucht auch ein urdeutsches Thema ist. Andererseits geht es uns darum, die individuelle Not spürbar zu machen und den moralischen Konflikt darzustellen, den es bedeutet, all sein Streben auf ein persönliches Ziel zu richten, das überlebensnotwendig ist, jedoch das Überschreiten eigener Wert- und Moralvorstellungen erfordert. Letztlich wollen wir mit diesem Stück einen Beitrag dazu leisten, die vorherrschenden Narrative zur deutschen Teilung aufzubrechen.

Abgesehen von Kindern unter 12 Jahren ist der Stoff für alle relevant, die sich mit Themen von gesellschaftlicher Gerechtigkeit über persönliche Freiheit des Individuums bis hin zu der Fähigkeit zur alles bewältigenden Liebe zu einem anderen Menschen beschäftigen.

Um uns die Möglichkeit zu geben, dem Text und dem Stück den Raum zu geben, den es verdient. Uns ist wichtig, die Inszenierung frei und unabhängig zu gestalten und dem Thema den Platz zu verschaffen, den es im institutionellen Theaterbetrieb nicht findet.

Außerdem sind wir gute Leute und haben Bock gutes und relevantes Theater zu machen.

Mit Erreichen des ersten Fundingziels sind wir in der Lage, das Projekt zu realisieren. (Raummiete, Bühne, Technik, Infrastruktur)

Mit Erreichen des zweiten Fundingziels wären wir in der Lage, die engagierte Arbeit unsere Kollegen zu vergüten.