C the Unseen
Du startest im Rahmen von der Kulturhauptstadt 2025 ein Projekt und benötigst hierfür Geld? Das Startnext Team hat einen Teil seiner Wurzeln selbst in Chemnitz und möchte dich dabei unterstützen.
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Es handelt sich um einen Titel, der seit 1985 jährlich von der Europäischen Union vergeben wird. Die Idee kam von der griechischen Künstlerin und Kulturministerin Melina Mercouri. Athen war die erste "Kulturstadt Europas", wie der Titel bis 1999 hieß. Der Titel ist begehrt, darf die "Kulturhauptstadt Europas" doch auf finanzielle Zuschüsse, Publicity und Touristenströme hoffen. Dreimal schon wurden deutsche Städte damit gewürdigt: 1988 Berlin (West), 1999 Weimar und 2010 Essen. Berlin und Weimar wurden noch ohne Wettbewerb von der EU bestimmt. Der Titel selbst ist mit 1,5 Millionen Euro dotiert. Hinzu kommen Mittel der Kommune, der Region und des Landes, um das umfangreiche Kulturhauptstadt-Programm für ein Jahr auf die Beine zu stellen.
Seit 1999 gibt es ein Rotationsprinzip: Das Europäische Parlament und der Rat bestimmten eine Liste mit der Reihenfolge der Mitgliedstaaten. Um die bei der EU-Erweiterung 2004 und 2007 hinzugekommenen neuen EU-Staaten einzubinden, wurden seit 2009 jeweils zwei Kulturhauptstädte ernannt, also eine aus den alten EU-Mitgliedstaaten und eine aus den neuen. Für 2022 bis 2024 sind es pandemiebedingt drei. Alle drei Jahre können sich auch EU-Beitrittskandidaten bewerben.
Mit jeweils sechs Jahren Vorlaufzeit startet das nationale Auswahlverfahren. Die Bewerbungen werden zunächst von einer zwölfköpfigen europäischen Jury begutachtet, darunter zwei nationale Expertinnen und Experten. Nach einem Feedback gehen sie in Überarbeitung. Danach erfolgt das abschließende Votum der Jury, das eine Empfehlung ist. Der jeweilige Mitgliedsstaat ernennt dann "seine" Kulturhauptstadt Europas. In Deutschland müssen die Kulturminister das Votum bestätigen.
Da es sich bei der Kulturhauptstadt Europas um einen internationalen Titel handelt, der von der EU ausgelobt wird, erfolgte die Bewerbung auf Englisch. Zunächst über das rund 100 Seiten umfassende Bewerbungsbuch – das Bidbook. In dem zweistufigen Bewerbungsverfahren erfolgte nach einem ersten Feedback der Jury eine Überarbeitung. Das Bidbook II mit 72 Projekten war dann die Arbeitsgrundlage für Chemnitz 2025. Inzwischen liegt eine Übersetzung auf Deutsch als Download vor.
Mittlerweile hat es mehrere Ausschreibungen gegeben, so dass jetzt etwa 100 Projekte und rund 1.000 Veranstaltungen im Kulturhauptstadtjahr gestaltet werden, vor allem von lokalen Akteurinnen und Akteuren.
Ab 18. Januar 2025 wird die Kulturhauptstadt Europas Chemnitz 2025 die Menschen aus der Region und Gäste aus ganz Deutschland, Europa und darüber hinaus mit über 100 Projekten und mehr als 1000 Veranstaltungen überraschen.
Ungesehenes wird sichtbar
„C the Unseen“ – das Motto für Chemnitz 2025 ist Aufforderung und Programm. Es gilt, bislang Ungesehenes und Unentdecktes sichtbar zu machen. Mit dem Titel „Kulturhauptstadt Europas“ richtet sich ein Scheinwerfer auf Menschen, Orte und Aktivitäten, die bislang nicht im Zentrum der touristischen Aufmerksamkeit stehen. Sie wollen sich zeigen und heißen ihre Gäste herzlich willkommen.
Orte des Machens und der Veränderung
Chemnitz verortet sich als osteuropäische Stadt in einem westeuropäischen Land. Sie ist geprägt von großer Tradition und vielen Umbrüchen, zuletzt vom Ende der DDR und der Rückbenennung von Karl-Marx-Stadt in Chemnitz. Eine ausgeprägte Macher:innen-Mentalität sowie die Fähigkeit, sich immer wieder neu zu erfinden, sind in dieser Region tief verwurzelt. Gesellschaftliche Veränderungen waren stets Katalysator für Innovation.