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Crowdfunding Do\'s und Don\'ts
Crowdfunding Tipps

Crowdfunding Do's und Don'ts

Anna Theil
22.01.2016
8 min Lesezeit

In den letzten 5 Jahren durften wir tausende Projekte kennenlernen, beraten und begleiten – die Mehrheit davon auf ihrem Weg zu einem erfolgreichen Crowdfunding! Dabei lernen auch wir stets dazu und geben unser Wissen an neue Projektstarter weiter. Für euch haben wir mal die wichtigsten Do’s und Don’ts zusammengefasst!

Do

Unterstütze selbst ein Projekt

Bevor du selbst mit einem Projekt an den Start gehst, mach den Perspektivwechsel: Indem du dir andere, ähnliche Projekte aus der Sicht eines Unterstützers anschaust kannst du viel für dein eigenes Projekt lernen. Wenn du selbst ein Projekt unterstützt, kennst du den Prozess und kannst später Fragen dazu besser beantworten.

Bereite dich vor

Bevor du mit deinem Projekt an die Öffentlichkeit gehst, gibt es zahlreiche Möglichkeiten sich vorzubereiten. In unserem Handbuch findest du Tipps zu allen wichtigen Punkten, auch den Online-Videokurs vom CrowdCamp können wir dir empfehlen. Am besten du legst so früh wie möglich deinen Projektentwurf an, dann siehst du was du alles brauchst und kannst deine Seite schon nach und nach füllen – sie ist noch nicht öffentlich sichtbar. Wenn deine Kampagne erst einmal in der Finanzierungsphase ist, wirst du vor allem mit der Kommunikation beschäftigt sein. Umso wichtiger, dass du diese gründlich vorbereitet und in einem ausführlichen Kommunikationsplan gebündelt hast.

Zeig wer hinter dem Projekt steht

Potentielle Unterstützer geben ihr Geld nicht einfach einem Projekt – sondern immer den Menschen, die dahinter stehen. Damit sie dir vertrauen ist es wichtig, dass du dich und dein Team persönlich und authentisch vorstellst. Neben gut gepflegten Profilen mit sympathischen Fotos kommt es hier besonders auf das Pitch-Video an. Darin hast du die Chance, deine Unterstützer direkt anzusprechen, dein Projekt vorzustellen, zur Unterstützung aufzurufen und jeden mit deiner Motivation anzustecken.

Schaffe einen Mehrwert

Frage dich aus der Sicht eines Außenstehenden: Wo liegt für mich der Anreiz, dieses Projekt zu unterstützen? In erster Linie geben hier attraktive Dankeschöns den Ausschlag. Diese sollten preislich realistisch angesetzt und in der Form noch nicht anderswo erhältlich sein – sonst lohnt es sich für Unterstützer nicht, erst die Umsetzung deines Projekts abzuwarten. Auch das Gefühl, mit Unterstützung deines Projekts ein gesellschaftliches Problem anzugehen oder gemeinsam die Welt zu einem besseren Ort zu machen, kann motivierend sein.

Ermögliche einen Blick hinter die Kulissen

Wenn dein Projekt erst einmal umgesetzt ist, erhalten deine Unterstützer ihre Dankeschöns. Mindestens genauso spannend ist für sie aber, was hinter den Kulissen auf dem Weg zur Umsetzung des Projekts passiert. Oft kommen die Projekte aus Bereichen, in die die meisten von ihnen keine Einblicke erlangen – diese Einblicke zu ermöglichen, kann daher einen großen weiteren Anreiz zur Unterstützung schaffen.

Spiel mit offenen Karten

Transparenz ist beim Crowdfunding das A und O – immerhin steht und fällt der Erfolg deiner Kampagne damit, dass Unterstützer dir ihr Vertrauen entgegenbringen. Wenn du dir mit einigen Punkten selbst noch nicht sicher bist oder es bei der Umsetzung zu Verzögerungen kommt, kommunizier das offen – vielleicht hat sogar die Crowd die Lösung bereit. Auch mit Kritik solltest du offen umgehen. Wer kritische Kommentare auf der Pinnwand löscht statt darauf einzugehen, verspielt schnell das Vertrauen seiner Unterstützer.

Alle Wege führen auf deine Projektseite

Bei der Kommunikation ist dein Ziel, so viele Besucher wie möglich auf deine Projektseite zu bringen. Denk daran, wann immer du in sozialen Netzwerken postest, mit Journalisten sprichst, Mails schreibst oder mit Bekannten redest. Die wichtigste Information ist: Wo können sie dein Projekt unterstützen? Liefer daher immer den Link zu deiner Projektseite mit. Auch in deinem Video solltest du ihn einbetten, falls das Video auf anderen Kanälen geteilt wird.

Lass dein Projekt Kreise ziehen

Die Unterstützung eines Crowdfunding-Projekts beginnt immer im eigenen Netzwerk – bei deinen Freunden, der Familie, Fans, deinem Publikum, deinem Team und ihren Netzwerken. Wenn du ihre Unterstützung hast ist es leichter, auch weitere Kreise anzusprechen. Dafür ist es essentiell vorher zu überlegen, wer deine Zielgruppen sind und wo du sie ansprechen kannst.

Hege und pflege deine Crowd

Wenn dein Projekt erfolgreich war, ist es nicht damit getan, Danke zu sagen und die Gegenleistungen zu verschicken. Wenn du deine Crowd längerfristig an dich bindest, indem du regelmäßig neue Blog-Beiträge schreibst und sie über deine Arbeit auf dem Laufenden hältst, schaffst du dir ein solides Netzwerk – auf das du vielleicht sogar bei Nachfolgeprojekten erneut bauen kannst.

Don’t

Sei kein Fachidiot

Wahrscheinlich steckst du sehr tief in deiner Materie – und das ist auch gut so! Damit du dich aber auch an Interessierte wenden kannst, die sich nicht in der gleichen Tiefe mit dem Thema beschäftigen, tritt einen Schritt zurück und präsentiere dein Projekt in einer Form, die für jeden verständlich ist. Das gleiche gilt, wenn du dich an eine eingeschworene Gemeinde richtest, der du meinst nichts mehr erklären zu müssen. Du hast die Möglichkeit weitere Kreise zu erschließen, wenn du dich nicht nur an „Insider“ wendest.

Wähle kein unrealistisches Fundingziel

Besonders hohe Zielsummen können auf den ersten Blick abschreckend wirken – vor allem wenn zu Beginn erst ein kleiner Teil davon erreicht ist. Wenn du eine hohe Zielsumme hast ist es hilfreich, schon vor dem tatsächlichen Start erste Zusagen einzuholen, um gleich am ersten Tag einen guten Schritt nach vorne zu gehen. Wichtig ist in jedem Fall, die geplante Verwendung der Gelder transparent zu erklären. Wenn es sich bei deinem Crowdfunding um eine Teilfinanzierung handelt, ist es sinnvoll auf das Gesamtbudget einzugehen, damit potentielle Unterstützer sich ein besseres Bild von der geplanten Umsetzung machen können.

Zieh die Kampagne nicht unnötig in die Länge

Wenn eine Kampagne zu lang läuft, ist es nahezu unmöglich eine Dynamik aufzubauen. Die meiste Aufmerksamkeit erhältst du ohnehin zu Beginn und dann wieder im Endspurt – es ist also nicht in deinem Interesse die schwierige Zeit dazwischen auszudehnen. Erfahrungsgemäß ist eine Laufzeit von 30 bis 45 Tagen ideal.

Hoffe nicht auf einen Selbstläufer

Manche Projektstarter machen den Fehler zu denken, die meiste Arbeit liege im Anlegen der Projektseite – und sobald die Finanzierungsphase gestartet ist könnten sie in den Urlaub fliegen. Tatsächlich ist die Finanzierungsphase die intensivste Zeit, sieh daher zu, dass du die Kapazitäten hast, diese Zeit voll auszunutzen und deine Kampagne zum Fliegen zu bringen!

Geh nicht Betteln

Crowdfunding findet auf Augenhöhe statt. Es funktioniert nur, wenn andere an deine Idee glauben und sie gemeinsam mit dir verwirklicht sehen wollen. Das Ganze hat also nichts mit Betteln zu tun, du willst nicht dass die Crowd dir einen Gefallen tut, sondern dass sie selbst Gefallen an deiner Idee findet.

Mach es nicht zu kompliziert

Die Aufmerksamkeitsspanne der Menschen ist gering. Mit diesem Wissen im Hinterkopf solltest du dein Video und die Texte kurz und knapp halten und auch die Dankeschöns nicht überfrachten – du willst ja, dass die Besucher deiner Seite sich zurecht finden. Wenn sie sich erst durch ellenlange Texte und Filme wühlen müssen um zu erfahren, worum es bei deinem Projekt geht und dann noch durch unzählige Dankeschöns klicken müssen, läufst du Gefahr sie zu verlieren.

Ignorier kein Feedback

Crowdfunding bietet dir die Chance, dein Vorhaben deinem Zielpublikum in einem frühen Stadium vorzustellen – je nachdem wie das Feedback aussieht, kannst du noch an wichtigen Stellschrauben drehen, um das Ergebnis zu optimieren. Lass diese Chance auf keinen Fall ungenutzt und hör auf das Feedback, das deine Crowd dir gibt. Nutze auch die Möglichkeit, in der Startphase Feedback zu deiner Präsentation von deinem Startnext Projektbetreuer und deinem engeren Netzwerk einzuholen.

Missbrauche nicht das Vertrauen deiner Unterstützer

Du darfst nie vergessen, dass deine Unterstützer dir einen enormen Vertrauensvorschuss schenken. Sie geben dir ihr Geld in dem Glauben daran, dass du es so einsetzt wie du es auf deiner Projektseite beschrieben hast. Um dieses Vertrauen nicht zu enttäuschen, halte deine Unterstützer regelmäßig über den Projektblog auf dem Laufenden und zeig ihnen, dass die Umsetzung des Projekts in vollem Gange ist.

Hab keine Angst zu Scheitern

Beim Crowdfunding hast du keinerlei Risiko – solltest du dein Fundingziel nicht erreichen, geht das Geld an deine Unterstützer zurück. Auch wenn es natürlich schade ist wenn es einmal nicht klappt, so kannst du mit jedem Versuch trotzdem einiges lernen! Vielleicht musst du an der Idee noch feilen, erst einmal kleiner ansetzen oder dein Netzwerk noch ausbauen, bevor du einen neuen Anlauf startest.

Wir wünschen euch viel Erfolg und sind für euch da, wenn ihr Fragen habt!

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