Mutige gestalten die Zukunft
Die Macher vom Low Kunstmagazin im Interview auf Startnext  
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Die Macher vom Low Kunstmagazin im Interview auf Startnext  

Ron ty
17.01.2011
6 min Lesezeit

Die Jungs vom Low Kunstmagazin bringen seit mehreren Jahren ein vielseitiges Magazin auf den Markt, indem vor allem Kunstbereiche, vorgestellt werden, die nicht direkt den Markt dominieren. In einem kurzen Interview erzählten uns die Dresdner etwas über die neue Ausgabe, den Entstehungsweg des Magazins und ihre Erfahrungen mit Crowdfunding. Als kleines Schmankerl könnt ihr einen Blick auf das Cover der neuen Ausgabe werfen. Euer Projekt wurde vor einigen Tagen erfolgreich finanziert. Wie wird es weiter gehen und wann können wir die 7. Ausgabe des Low Kunstmagazins in unseren Händen halten?

Danny: Die erfolgreiche Finanzierung über Startnext ermöglicht uns jetzt das Heft auch im geplanten Umfang zu produzieren. Das heißt alles was wir bisher geplant hatten, kann jetzt in die Tat umgesetzt werden. Es werden jetzt ersteinmal alle Artikel fertiggestellt, fertiggeschrieben, lektoriert, fehlendes Bildmaterial besorgt und das Heft wird gestaltet. Wenn wir gut damit durch kommen, dann könnten wir das bis Februar geschafft haben. Danach geht das Heft in Druck und zirka zwei Wochen später bekommen alle die uns über Startnext unterstützt haben Ihr Heft zugeschickt. Das Heft wird einen Umfang von 100 Seiten haben und in einer Auflage von 1.000 Exemplaren gedruckt.

Wie und wo kann man das Magazin erhalten, wenn man das Projekt nicht schon vorab über Startnext unterstützt hat und es daher nicht als Dankeschön erhält?

Mario: Erhalten kann man das Magazin entweder im Shop unserer Seite www.low-magazine.com oder in ausgewählten Geschäften in ganz Deutschland, Österreich und Schweiz. Wir werden dann, wenn die Ausgabe erscheint, auch eine Liste auf unsere Seite stellen, wo es das Magazin überall zu kaufen gibt.

Was wird eure Leser in der neuen Ausgabe erwarten? Könnt ihr uns schon ein paar Auszüge aus n° 7 zeigen?

Danny: Da das Layout erst nach Eingang fast aller Artikel und Beiträge gemacht wird, kann man jetzt noch nicht all soviel sehen. Einen kleinen Ausschnitt aus unserem Titelblatt konnte die Startnext-Gemeinschaft ja bereits in der Teasergrafik unseres Projektes sehen. Das gesamte Titelblatt stammt diemal vom Künstler Roman Klonek. Im Heft gibt es dann Artikel über den Digitalmaler Ray Caesar, über die holländische Plakatkünstlerin Mara Piccione, über die Vorbereitungen zur letztjährigen Diplomausstellung der Hochschule für Bildende Künste Dresden und einige andere spannende Sachen. Natürlich sind auch wieder mit dabei Kunstbuchvorstellungen, Ausstellungstips, Canvas Stories und Nadjas Kolumne.

 

 

Mario und Danny, ihr steht neben vielen Freien Mitarbeitern hinter dem Low Kunstmagazin. Was ist eure Geschichte?

Danny: Vielleicht nur ein paar chronologische Fakten, um einen kurzen Abriss meiner Geschichte zu geben, sonst würde das den Rahmen sprengen. Ich stamme aus Südbrandenburg und habe dort nach der Schule bereits kleine Punkfanzines gemacht. Das waren sozusagen meine ersten Referenzen im Bereich Magazinkultur und Gestaltung. Ich bin dann über viele Stationen zur freien Kunst gekommen und meine Art mich über bildnerische Mittel auszudrücken hat sich über die Jahre bis hin zur freien Malerei konkretisiert. Ich hab Berufsausbildungen als Koch und als Grafiker gemacht, ich habe mich mit Illustration und Plakatkunst beschäftigt und ich habe mich jetzt in der freien Kunst gefunden, da wo ich hingehöre. Daneben mag ich es natürlich ungemein gern immer wieder Magazine zu machen und Plakate zu gestalten.

Mario: Was ist unsere Geschichte - da könnte man ja viel antworten. Da erkläre ich einfach mal, wie wir auf die Idee gekommen sind, das Low Kunstmagazin zu machen. Wir, also Danny und ich, haben früher sehr viel Rockposter gedruckt. Während man so am Siebdrucktisch steht und immer wieder die selbe stupide Bewegung macht, hat man ziemlich viel Zeit zum Nachdenken. Irgendwann fiel uns auf, daß es kein Magazin in deutscher Sprache gibt, welches sich um Themen kümmert, die im amerikanischen Juxtapoz zu finden sind.
Also dachten wir, machen wir das einfach und fingen an, an der ersten Ausgabe des Low zu arbeiten.

Ihr bietet auch vielen jungen und neuen Künstlern eine Plattform, um ihre Kunst zu verbreiten. Wie werden die porträtierten Künstler und deren Werke ausgewählt bzw. was kann der Künstler tun um bei euch abgedruckt zu werden?

Danny: Die Auswahl der vorgestellten Künstler bewegt sich im Triangel zwischen Geschmack, Qualität und Authentizität. Als erstes entscheidet der Geschmack des Autors darüber, über wen und was er schreibt. Dieser Geschmack kann ganz unterschiedlich sein und sich auch schon einmal von der Qualität der Kunst differenzieren. Wir sind keine Kunstwissenschaftler und nicht alle sind Künstler und unsere Autoren haben unterschiedliche Erfahrungen mit und in der Kunst gesammelt. Da wird es immer Spannungsfelder zwischen persönlichem Anspruch und qualitativem Anspruch geben. Der Heftkontext wächst sozusagen mit dem Entwicklungstatus seiner Autoren. Im Klartext heißt es, Künstler können nicht direkt etwas tun, um in das Low zu kommen. Sie sollten sich natürlich öffentlich zeigen (aber es ist nicht unbedingt eine aktuelle Ausstellung von Nöten um in unser Heft zu kommen), denn sonst erfahren wir nichts über sie und sie sollten natürlich authentisch sein und es ernst mit der Kunst meinen. Alles andere liegt in der Hand unserer Autoren, die man begeistern oder überzeugen kann.

Mario: Die Künstler können uns eine kleine Auswahl ihrer Arbeiten schicken, wenn sie denken, daß sie unbedingt in das Low gehören. Aber wie Danny schon gesagt, hat, ist das kein Garant dafür, in das Heft zu kommen.

Was hat euch zu Startnext gebracht und welche Erfahrungen habt ihr bisher mit Crowdfunding gemacht? Habt ihr Tipps für andere Starter?

Mario: Wie bei jeder Low Ausgabe hatten wir mal wieder Probleme die Druck- sowie Vertriebskosten zusammenzubekommen. Wir hatten schon darüber nachgedacht, die siebte Ausgabe in einem kleineren Umfang herauszugeben. Als ich dann aber über eine neue Crowdfunding Plattform aus Dresden gelesen hatte (fragt mich bitte nicht, wo ich das gelesen habe, das weiß ich nicht mehr), dachte ich mir, daß müssen wir auch versuchen. Also angemeldet, Projekt reingestellt und Dankeschöns überlegt. Meine Erfahrungen bis dahin im Crowdfunding beschränkten sich darauf, daß ich selbst sehr gern Projekte unterstütze, um Sachen, die mir gefallen, oder die ich unbedingt irgendwann einmal in der freien Wildbahn sehen will, damit voranzutreiben. Zwei Beispiele dazu sind: Diaspora (https://joindiaspora.com/), oder der Film Iron Sky (http://www.ironsky.net/).
Tja, und Tipps für andere Starter? Das ist schwierig, da müßte ich mich wohl erst mit anderen erfolgreichen Startern unterhalten, um Überschneidungen zu finden. Denn bis hierher wissen wir noch nicht, was wir falsch und was wir richtig gemacht haben. Die Frage ist und bleibt ja auch, wäre unser Projekt erfolgreich gewesen, wenn wir nicht die 1500 € von der Fidor Bank bekommen hätten? Wahrscheinlich ja, aber nur dadurch, daß wir selbst noch einen Eigenanteil nachgeschoben hätten - genau, daß ist vielleicht ja doch noch ein Tipp  - in der Zeit wo euer Projekt auf startnext.com steht, lehnt euch nicht zurück und schaut zu, sondern sucht auch weiterhin außerhalb des Crowdfundings nach Unterstützern, und bringt dann dieses Geld selbst in euer Projekt auf startnext.com ein.

Vielen Dank für das Interview. 

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