Mutige gestalten die Zukunft
Die Organisatoren von Podium 360° im Startnext-Interview  
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Die Organisatoren von Podium 360° im Startnext-Interview  

Ron ty
18.02.2011
4 min Lesezeit

Am 05.05.2011 ist die Stadt Esslingen am Neckar „the place to be“, denn im Rahmen des PODIUM Festivals findet dort ein Konzert der besonderen Art statt: Podium 360°. "Jung, dynamisch und neuartig", so beschreiben die Organisatoren das Event, bei dem der Club zum Konzertsaal wird. Steven Walter, Organisator des PODIUM Festivals, hat mir in einem Interview einiges über die Festivalidee, die Künstlerauswahl und die Organisation erzählt. Doch lest selbst:Das PODIUM Festival wird nun zum dritten mal in Folge durchgeführt und hat bereits einen Echo für das beste Festivalkonzept erhalten. Wie seid ihr auf die Idee zu solch einem Festival gekommen und welche Erfahrungen habt ihr bereits mit den ersten beiden Veranstaltungen gemacht? 

Die Idee entstand aus einer gewissen Frustration mit dem klassischen Konzertbetrieb heraus. Wir haben dort eine enorme Diskrepanz zwischen der ungeheuer reichen, vielseitigen Kunstmusik und der oft bornierten, phantasielosen Aufführungskultur. Wir sehen, dass die "Krise der Klassik" überhaupt keine Krise der Musik, sondern eine der Konzertpraxis und Kommunikation ist. Dieses ganze Thema wollten wir einmal ganz neu denken und zukunftsfähig gestalten. Die Tatsache, dass die ersten beiden Festivals trotz widriger Umstände (Finanzkrise etc) mit solchem Erfolg stattfinden konnten, bestärkt uns in unseren positiven Zukunftsaussichten.

Zum Podiumfestival aber auch Podium 360° begrüßt ihr viele internationale Künstler. Wie kann man als Künstler am Festival teilnehmen? Gibt es besondere Auswahlkriterien oder hat jeder die Chance sein Können unter Beweis zu stellen?

Die Auswahl der Musiker erfolgt über die künstlerische Leitung des Festivals, also über Steven. Neben der hohen musikalischen und instrumentalen Qualität spielt auch die menschliche und künstlerisch-philosophische Dimension eine große Rolle. Es ist sehr wichtig, dass alle Mitwirkenden die Philosophie und den Anspruch des Festivals unterstützen und mittragen - Diven und Selbstdarsteller haben auch bei höchstem Niveau bei uns wenig Chancen. Selbstverständlich kann man sich immer mit Aufnahmen und Unterlagen beim Festival bewerben, wobei wegen der menschlichen Komponente naturgemäß der persönliche Kontakt und Empfehlungen wichtig sind.

Euer Team besteht aus Schülern und Studenten aus ganz Deutschland. Wie organisiert ihr euch und wie habt ihr zueinander gefunden?

Neben dem künstlerischen Konzept ist es wohl vor allem unsere Organisationsstruktur, die das PODIUM einzigartig macht. Das Festival hat keinen Büroplatz, sondern ist Produkt einer Datenwolke, die von den Machern aus ganz Deutschland (und aus dem Ausland) "befüttert" wird. Dank neuer Technologien wie cloud computing und kollaborativer Medien (Wikis, Skype, Onlinekonferenzen etc) ist eine solch dezentrale Organisation heutzutage kein Problem. Wir haben inzwischen einen internen Medienmix, der eine hervorragende workflow im Team ermöglicht. Gleichzeitig ist durch die flache Hierarchie die Hemmschwelle für Interessierte tief, an beliebiger Stelle einzusteigen und dabei zu sein.

Werded ihr bei Podium 360° selbst ein Musikinstrument in die Hand nehmen?

Einige der Organisatoren sind ebenfalls aktiv beim Festival und bei PODIUM 360° dabei. Diese Vermischung bzw. Umdefinierung von "klassischer Musiker" und "Musikschaffender" ist uns ebenfalls ein Anliegen und unserer Meinung nach ein wichtiger Veränderungsprozess für die lebendige Zukunft dieser Kunstform.

Was kann man von Podium 360° erwarten? Und wollt ihr euren Supportern und die, die es noch werden wollen noch etwas mitteilen?

PODIUM 360° ist ein Konzertprojekt, das das klassische Konzert radikal in einen neuen, modernen Kontext stellt. Große Musik von Bach, Atterberg, Mahler und Oswald gespielt im Club, der Arena des jungen Nachtlebens. Zwar ist das Klassik-im-Klub-Konzept kein ganz neues, aber in der Konsequenz (keine Crossover-Nummern,  kein "Klassik-light", ganze Werke, kein Häppchenkonzert) und in der jungen Ausrichtung unseres Wissens nach einzigartig. Auch die Umrahmung durch eine tolles Lichtkonzept des Designers Marc Engenhart wird die Musik wunderbar in Szene setzen. Wir sind sehr gespannt und freuen uns darauf, vorallem da die Community das Projekt so begeistert aufgenommen und unterstützt hat - und hoffentlich auch in den letzten Tage unseres Crowdfundings unterstützt!

Wie seid ihr zu Startnext gekommen?

Wir sind bei der stART conference 2010 in Duisburg auf das damals eben gelaunchte Starnext-Portal aufmerksam geworden. Das bewiesene Potential der Idee war auf anhieb sehr einleuchtend und die Umsetzung bei Startnext erschien uns sehr vielversprechend. PODIUM nutzt Crowdfunding nicht nur zur Finanzierung, sondern auch als sehr wirksames Werkzeug um die Community aufzubauen und zu involvieren. Wir freuen uns über die Partnerschaft mit Startnext - auch über das Projekt PODIUM 360° hinaus.

Die Organisatoren Minh und Steven stellen euch Podium 360°.

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