Mutige gestalten die Zukunft
Interview mit Reinhard und Matthias von Club Sonique 
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Interview mit Reinhard und Matthias von Club Sonique 

18.11.2010
8 min Lesezeit

Diesmal standen mir die Musiker Reinhard und Matthias von Club Sonique in einem kurzen Interview Rede und Antwort. Also weiterlesen und als kleines Extra 2 brandheiße Tracks hören, die ins Ohr gehen - Musique Surprise eben! Habt ihr weitere Fragen an die Starter, dann postet sie hier im Kommentarbereich oder auf der Pinnwand der Projektseite von Club Sonique. Reinhard, du spielst seit mehr als 10 Jahren Didgeridoo. Wie bist du dazu gekommen und wie schwierig ist es so ein Instrument zu spielen? Hast du ein paar Tipps und Kniffe für uns?

Reinhard: Nun, es war eher Zufall, ich hatte eines Abends nichts besseres zu tun und besuchte irgendein Konzert, ohne zu wissen was mich erwartet. Es war eine Australische Band mit Didgeridoo-Muisk. Ich war zu früh und stolperte über den Organisator des Konzerts, der noch einen Didgeridoo-Kennenlernworkshop anbot. Da ich zu früh war, dachte ich mir, dann kannst du da auch mitmachen, neues kennelernen ist immer gut. Ab da hat mich das Instrument gefangen und spiele seit dem Didgeridoo. Seit längerem arbeite ich sehr eng mit Charlie McMahon zusammen, einer der ersten Spieler Australiens, die das Didgeridoo als Instrument in westliche Musikstile integrierte. Das ist auch, was für mich wichtig ist. Es ist ein Instrument, dass ich als solches nutze, um damit Musik zu machen. Es ist für mich eher ein Begleit- oder Bassinstrument und darum ergänzt es sich so gut mit der Gitarre und Matthias.

Die ersten Schritte sind einfach zu erlernen, da kann ich jedem einen Kurs empfehlen und vor allem auch das Didjeribone (Slidedidj) von Charlie, da es einfacher zu erlernen ist als eines aus Holz. Das schwierige ist später das Musizieren, das Entwickeln von Rhythmen und Techniken, die zur Musik passen oder das Kombinieren mit Technik. Bei unserem Electronic Set verwende ich z. B. ein spezielles Mikrofon, das Facebass, um außergewöhnliche Sounds zu erzeugen, die nur entfernt an ein Didgeridoo erinnern. Die größte Hürde für viele ist die Zirkularatmung, aber auch die ist nicht schwer zu erlernen, es ist eine Kopfsache und wir Erwachsenen denken einfach zu viel. Infos zum Didjeribone, dem Facebass und Charlie gibt es unter www.rhythmorganizm.com

Wie habt ihr zu "Club Sonique" zusammen gefunden und was hat euch dazu inspiriert gemeinsam Musik zu machen?

Matthias: Eigentlich über einen Grafik-Job, wir beide sind ja Designer. Ich war auf der Suche nach jmd, der elektronische Musik macht und Bescheid weiß mit der ganzen Technik. Reinhard war genau der richtige, der in seinem "Ufo" daheim die tollsten Sounds bastelt. Ich suchte was für die Kombi Gitarre (elektrisch und akustisch) mit Electronics. Er macht bei dem Job grad was mit Multimedia, daher wusste ich, dass er sowas kann. Außerdem dacht ich: hey, das ist ein cooler Typ, der weiß, von was er spricht und nicht so ein Möchtegern. Wir kommen beide aus einem ganz unterschiedlichen Background, ich hab ja früher Blues und Rock gemacht, bevor mich der Jazz packte. Und frühe Jahre am Lagerfeuer sind immer noch die Basics für alles, was ich mache. Ein Song in unserm Programm ist sogar aus dieser Zeit!
Ich bin immer interessiert an unterschiedlichen Stilen und Leuten, da fand ich jmd mit Electronics und Didge natürlich interessant. Reinhard erzeugt so eine angenehme Basis, die man nicht mit einem Bass erzeugen kann. OK, pro Didge gibt es nur einen Ton, davon aber dieser spezielle Sound und natürlich der Puls. Bei Leuten wie Jan Garbarek findet man manchmal Sachen, die auch ein Konzept haben, wo sich die Instrumente um so eine Art "Generalbass" bewegen, außerdem kann Reinhard dank dem Slidedidj oder dem Didjeribone auch die Tonart während des Spielens ändern.

Reinhard: Ja, das war schon gesucht und gefunden, denn ich suchte nach einem Leadinstrument, dass mit meinen elektronischen Stücken harmoniert. Dass daraus zusätzliches ein akustisches Set entstand ist genial für uns, denn so sind wir flexibel und darum kam auch das Musique Surprise in unserem Namen. Matthias füllt mit seiner Gitarre die Lücke perfekt, denn er ist nicht nur ein genialer Songwriter, sondern beherrscht sein Instrument wie ich keinen anderen kenne.

Was sind eure nächsten Schritte und was habt ihr mit Club Sonique geplant?

Matthias: Na, als erstes mal unsere Acoustic CD "Making Music" zu produzieren und unters Volk zu bringen. Musikalisch möchten wir gerne das Konzept weiter voranbringen, in unterschiedliche Richtungen zu gehen, ein Konzert von uns soll niemals so klingen, als dass man meint, nach dem dritten Song käme nix mehr. Ich selbst möchte mehr mit Loops machen, und ich könnt mir auch manchmal jmd vorstellen, der Percussion dazu spielt, gerne ne Cajon.

Reinhard:
Auf jeden Fall individuelle Musik produzieren mit einem Wow-Effekt. Ob jetzt in die Chill und Loungerichtung mit viel Akustik oder electronisch mit viel Technik. Wir wollen die Zuhörer begeistern und ihnen Neues zeigen. Das ist das Schwierige an unserer Musik, denn wir erfüllen Gott sei Dank nicht den Mainstreambereich, obwohl viele Zuhörer unterschiedlichen Alters unsere Musik mögen.


Du hast gleichzeitig eine Agentur und möchtest andere Künstler bei der Finanzierung ihrer Projekte über Startnext beraten und betreuen. Wie kann man sich die Unterstützung durch eine Agentur vorstellen und was glaubst du, wie die Netzwerke geschaffen sein sollten um auf Startnext erfolgreich zu werden?


Nun, wir haben in der Werbung das Problem, dass auch wir stark von den wirtschaftlichen Schwankungen abhängen. Besonders dieses Jahr war ein schweres. Dadurch haben auch wir weniger finanziellen Spielraum für unsere eigenen Projekte diese voranzutreiben, darum haben wir uns auch entschieden, unsere CD über Startnext zu finanzieren. Mein Traum war es schon immer meine Fähigkeiten als Musiker und Grafiker sowie Marketingspezialist zusammen zu bringen. Aus der Not wuchs die Idee, das es für Künstler interessant sein könnte Ihnen meine Dienste anzubieten. Speziell im Musikbereich bedeutet das, eine professionelle Beratung und das notwendige Grundgerüst, das ein Musiker braucht aufzubauen. Von der Gestaltung des Logos über CD, Webseite, Pressetexte, Profifotos, Studioaufnahmen, Kontakte und und und. Möchte also eine Band wirklich ernsthaft Fuss fassen, braucht sie einen starken Auftritt. Dies kann durch ein Label realisiert werden, doch diese haben immer weniger Spielraum für Professionelle und neue Musiker mit frischen Ideen und meistens verdienen Künstler über die grossen Labes sehr wenig und werden in ihren Handlungen bevormundet. Also bleibt dem Musiker nichts weiter übrig als sich selbst zu vermarkten. Die meisten kreativen Künstler, brauchen aber genau bei der Realisierung Unterstützung. Wir haben schon von Bands Anfragen bekommen, ihnen bei der Werbung zu helfen oder CD-Cover zu gestalten bis zur Pressung von CD's.
Wir haben also ein Team aus Profis zusammengestellt, die schon lange mit Musikern arbeiten. Fotografen, Grafiker, Studios, Presswerken, Vertriebspartnern und mehr. Wir sitzen direkt am Geschehen. Doch auch diese Dienstleistung kostet Geld, je professioneller, desto erfolgreicher die Chancen und desto aufwendiger ist die Umsetzung. Der Künstler wird also von uns beraten, bekommt die Werkzeuge, um sich entsprechend darstellen zu können. Der Vorteil, ein professioneller Auftritt und er behält alle Rechte auf seine Musik und kann danach frei entscheiden wie es weitergehen soll. Der Künstler bekommt also genau das, was er benötigt, um seine Musik voranzutreiben. Wir wollen dadurch eine neue Möglichkeit schaffen Künstler zu unterstützen. Wird das Konzept erfolgreich angenommen, denken wir schon über eine Art Festival nach, bei denen wir
erfolgreich "gefundete" Musiker auftreten lassen wollen und dadurch bekannter machen wollen. Dann wird auch das Thema Startnext für Firmen interessanter, da sie mit am Event beteiligt sind. Der Künstler stellt also wie wir sein Projekt vor und wir benötigen in dem Fall z. B. Studioaufnahmen, Pressetexte, Profifotos, um uns zu repräsentieren und gepresste CD's für den Verkauf und für Werbung. Wir wollen also mit Club Sonique aus dem Schatten der professionellen Hobbymusiker raus und uns bekannter machen. Die notwendigen finanziellen Mittel wollen wir durch Startnext auftreiben. Also ist der Erfolg unseres Projekts auch wichtig für den Erfolg weitere Künstler, die wir betreuen. Wir zeigen damit, dass Startnext funktioniert und jeder einzelne die Musikszene bereichern kann.

Last but not least: Wie bist seid ihr zu Startnext gekommen und welche Erfahrungen habt ihr bereits mit Crowdfunding und Startnext gemacht?

Ich wollte wegen fehlender finanzieller Mittel unsere erste CD finanzieren lassen, da bin ich auf Kickstarter gestossen. Leider funktioniert Kickstarter nur in Amerika, da schickte mir ein Kollege den Link von Startnext. Das war für uns das Glück, denn mit Startnext, haben wir nicht nur eine vertrauenswürdige und sympathische Platform gefunden, sondern auch einen Partner, mit dem wir zusammen arbeiten können. So ergibt sich für uns nicht nur die Möglichkeit unsere CD zu produzieren, sondern auch ein Werkzeug, Künstler, die unsere Dienstleistung benötigen zu unterstützen. 

Club Sonique Dreamrhythm

Club Sonique Rhythmmachine

Vielen Dank für das Interview!

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