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Mit Calliope mini kann jedes Kind Programmieren lernen
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Mit Calliope mini kann jedes Kind Programmieren lernen

Anna Theil
11.01.2017
4 min Lesezeit

Der Calliope mini ist ein kleines Board mit großer Wirkung, das zeigt, dass jeder coden kann. Die Mission ist es, den Minicomputer deutschlandweit an alle Drittklässler zu verteilen und somit digitale Kompetenzen für die Jobs von morgen zu vermitteln. Das Gründer-Team besteht aus sechs kreativen Köpfen, die in der digitalen Wirtschaft zu Hause sind. Dazu gehört auch Gesche Joost, die als Deutschlands erste Internetbotschafterin den digitalen Wandel auf europäischer Ebene vorantreiben und die EU-Kommission berät. Lest in unserem Interview, warum jedes Kind Programmieren lernen sollte.

Wer seid ihr und was macht ihr?

Wir sind insgesamt sechs ganz normale Menschen, die über verschiedenste Zugänge Enthusiasmus für das Digitale entwickelt haben. Unsere Mission ist es, jedem Schulkind in Deutschland ab der 3. Klasse einen spielerischen Zugang zur digitalen Welt zu ermöglichen. Aus diesem Grund haben wir, nach dem Vorbild des micro:bit im Vereinigten Königreich, den Mikro-Computer "Calliope mini" entwickelt. Der Calliope mini ist ein kleines Board mit großer Wirkung. Er zeigt, dass jede*r coden kann - und das mit ganz viel Spaß. Für Lehrerinnen und Lehrer entwickeln wir Schulmaterialien, die direkt und fächerübergreifend im Unterricht eingesetzt werden können - unter anderem auch in Zusammenarbeit mit dem Schulbuchverlag Cornelsen. Neben speziellen Schulungen für den mini gibt eine große Community Tipps, wie man den mini im Unterricht oder zuhause einsetzen kann. So erlangen Kinder spielerisch digitale Kompetenzen. Für die Jobs von morgen!

Wie seid ihr auf die Idee gekommen?

Wir sind in Grundschulen gegangen und haben vor Ort gesehen, was fehlt (eine ganze Menge!), was geht (auch eine ganze Menge!) und was es bedarf, damit es wirklich geht (auch eine ganze Menge!). Im Gespräch mit Kindern und Lehrer*innen hat sich herauskristallisiert, an welchen Punkten man ansetzen muss, informatische Grundkenntnisse mit den Möglichkeiten der Grundschule zu vermitteln. Dabei haben wir schnell festgestellt, dass es nur geht, wenn wir Lehrer*innen und das Schulsystem voll einbeziehen.

Warum ist es euch wichtig, das Projekt zu realisieren?

Wir brauchen digitale Bildung an den Schulen – und das dringend: Aktuell sieht es mit der digitalen Bildung in Deutschland düster aus. 30% der zwölf- und dreizehnjährigen Schüler in Deutschland haben keine bis wenige digitale Kompetenzen. Laut der aktuellen Pisa-Studie sind Mädchen nach wie vor nur schwierig für Technik zu begeistern. Digitale Fähigkeiten erwerben häufig nur Kinder aus höheren Bildungsschichten. Digitalkompetenz darf aber kein Elitenphänomen sein. Um gesellschaftliche Teilhabe zu ermöglichen, müssen wir quer durch alle Schichten Zugänge zur digitalen Bildung schaffen, damit alle Schülerinnen und Schüler auf die Jobs von morgen vorbereitet werden.

Es ist unsere Aufgabe, unseren Kindern digitale Kompetenzen den Kulturtechniken Lesen, Schreiben und Rechnen zur Seite zu stellen und diese als etwas Alltägliches zu vermitteln. Das Beherrschen der digitalen Medien, die informatorische Grundkompetenz, ist für einen erfolgreichen Bildungs- und Berufsweg unabdingbar. Je früher wir Kinder für Technik begeistern und sie aufmuntern, kritisch mit ihr umzugehen, desto eher können wir eine informatorische Selbstbestimmung realisieren. Dazu gehört auch ein kritischer Umgang mit digitalen Medien.

Welchen Crowdfunding Tipp könnt ihr zukünftigen Startern weitergeben?

Seid von eurer Idee überzeugt! Unterstützer*innen merken schnell, ob ein Projekt Hand und Fuß hat. Wer bei der ersten Kritik sofort zurückrudert, der wird auch keine gute Kampagne aufsetzen. Kennt eure Zielgruppe und redet vorher mit ihr. Das Feedback von Lehrerinnen und Lehrern, die den mini bereits im Unterricht eingesetzt haben, war für uns extrem wichtig. Außerdem hilft ein Kommunikationskonzept, um während der Crowdfunding-Zeit immer wieder neue Impulse zu setzen.

Mit wem würdet ihr gerne zusammenarbeiten?

Über unsere bestehenden Sponsoren und Partner hinaus wünschen wir uns eine enge Zusammenarbeit mit allen 16 für Bildung zuständigen Ministerien in den Bundesländern und ihren Institutionen. Mit vielen sind wir ja auch bereits im Gespräch, das Saarland hat auch schon konkret angefangen, Calliope flächendeckend zur Verfügung zu stellen. Aber unser Projekt lebt auch von der direkten Zusammenarbeit mit engagierten Lehrerinnen und Lehrern. Nur mit ihrer Hilfe können wir den mini an die Schulen bringen. Wir freuen uns über jede Lehrerin und jeden Lehrer, der den mini in seinem Unterricht einsetzt und uns an seiner Erfahrung teilhaben lässt. Daher freuen wir uns schon darauf, wenn wir in Kürze unsere Community-Plattform starten werden, auf der sich alle Interessierten aus den schulischen und nicht-schulischen Bereich austauschen können.

Wir wünschen dem ganzen Team viel Erfolg! Hier könnt ihr Calliope mini unterstützen.

© Fotos: Calliope

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