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Das "em-Netzwerk" - Crowdfunding für ein Sozialunternehmen

Anna Theil
13.12.2012
3 min Lesezeit

Crowdfunding ist ein Finanzierungsmodell, das inzwischen sowohl Initiatoren aus der Kreativwirtschaft als auch Ideenhaber aus dem gemeinnützigen Bereich einsetzen. Tim Breker, Gründer des "Einfach machen - Schülerfirmennetzwerks" hat sich bewusst entschieden, Crowdfunding zur Finanzierung seiner Idee einzusetzen und nicht eine "klassische Spenden-Kampagne" zu machen. Sein Projekt wurde am letzten Wochenende erfolgreich finanziert mit 21.380€, nicht zuletzt dank eines spannenden Cofunding-Modells: Ein Partner des Projektes - die Heilemann Ventures - hat jeden Euro der Crowd verdoppelt. Wir haben Tim dazu interviewt.

Tim, warum habt ihr euch schließlich entschieden, eine Crowdfunding-Kampagne für euer Projekt zu starten?

Hauptgrund war, dass wir nicht wussten, wie wir das em-Schülerfirmennetzwerk im Schuljahr 2012/13 finanzieren sollten. Den Gründerzuschuss von der Agentur für Arbeit und unser Erspartes hatten wir aufgebraucht. Bis zu dem Zeitpunkt waren auch alle unsere Versuche gescheitert, öffentliche Gelder und Stiftungsmittel für den Aufbau unseres Social Business Startups zu gewinnen.


Was glaubst du, was sind die Unterschiede, wenn ein gemeinnütziger Träger ein Crowdfunding-Projekt startet im Vergleich zu kommerziellen Projekten aus der Kreativwirtschaft?

Als gemeinnütziger Träger kann es sein, dass man bei der Aufstellung der Dankeschöns besonders kreativ sein muss, weil nicht unbedingt konkrete Produkte aus dem Projekt heraus entstehen. Gleichzeitig bietet man den Unterstützern jedoch auch die Möglichkeit ganz offiziell zu spenden. Der Großteil unserer Unterstützer hat sich für diese Möglichkeit entschieden. Für uns war es toll, auf Startnext die Ansätze einer Crowdfunding-Kampagne mit einer Online-Spendenkampagne quasi miteinander zu verbinden.

Es war am Ende doch ein knapper Endspurt bis zu 100%-Marke. Wie habt ihr das geschafft?

Zum Schluss hat uns vor allem die persönliche Ansprache von Bekannten geholfen. Dazu kommt, dass die Unterstützer in der Endphase uns zurückgemeldet haben, dass sie die Kampagne erstmal beobachtet haben, um zu schauen, wie groß die Chance ist, dass wir es packen. Schließlich haben wir sicher auch mit der Erwähnung im Startnext Newsletter noch ein paar Unterstützer gewinnen können.

Die Gründer von Heilemann Ventures haben jeden Euro von der Crowd verdoppelt. Wie ist die Idee für das Cofunding-Modell entstanden?

Die Heilemann Brüder kannte ich bereits vor ihrem Engagement sehr gut. Im Sommer 2012 haben die beiden mich eines Abends angerufen und mir gesagt, dass sie das em-Schülerfirmennetzwerk gerne finanziell unterstützen würden. Als ich daraufhin überlegt habe, wie man diese Unterstützung optimal nutzen könnte, bin ich auf das Cofunding-Modell gekommen.

Tim, hast du den Eindruck, dass es für die Unterstützer ein Anreiz war, das Projekt zu unterstützen, da sie ja wussten, dass jeder Euro verdoppelt wird? Wenn ja, warum?

Ich bin der festen Überzeugung, dass es für die Unterstützer eine große Rolle gespielt hat. Denn auf der einen Seite, erhöht ein solches Modell das Vertrauen in das Crowdfunding Projekt, auf der anderen Seite fühlt es sich einfach gut an, wenn man mit seinem Beitrag die doppelte Wirkung erzielt. Außerdem möchte ich noch sagen, dass natürlich auch für uns, das Co-Finanzierungsmodell eine riesen Geschichte war. Denn unser regelmäßiger Kommunikationsaufwand hat auf eine 10.000 Euro Kampagne abgezielt, schlussendlich steht unserem Projekt jetzt aber mehr als die doppelte Summe zur Verfügung. Das ist ein super Hebel.

Vielen Dank für das Interview!

Wir haben nach dem Gespräch mit Tim auch noch Ferry Heilemann von Heilemann Ventures kurz interviewt, da uns interessiert, wir er aus seiner Perspektive als Partner das das Cofunding-Modell bewertet. Aus seiner Sicht ist das für beide Seiten ein gutes Modell. Die Crowd weiß, dass hinter dem Projekt noch ein größerer Partner steht, der das Projekt unterstützt und wir wissen, dass das Projekt bei der Crowd eine Relevanz hat.

Wir sind gespannt, auf mehr solcher Cofunding-Modelle, bei der die Crowd entscheiden darf!

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