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Wie du mit dem solarheld die Energiewende voranbringst
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Wie du mit dem solarheld die Energiewende voranbringst

Anna Theil
06.06.2016
5 min Lesezeit

Der Sommer ist endlich da und bleibt hoffentlich noch eine Weile. 13 Sonnenstunden am Tag sind dann eher die Regel und bedeuten nicht nur Hitze, Flipflops und ein Wassereis in der Mittagspause, sondern auch 13 Stunden Energie. Energie, die mit dem solarheld jeder Haushalt nutzen und somit die Stromrechnung senken kann. Der solarheld ist eine Mini-Photovoltaikanlage, die auf der Terrasse oder auf dem Dach angeschlossen wird. Hierfür ist kein Fachwissen erforderlich, einzig eine Steckdose und ein bisschen Sonne. Dann liefert der solarheld pro Jahr etwa 250KWh, das entspricht knapp 500 Waschgänge bei 40°. Das vierköpfige Team erklärt die Funktionsweise näher und erzählt uns, wie wir mit dem solarhelden die Energiewende in den Städten voranbringen können.

Wer seid ihr und was macht ihr?

Wir sind ein Team aus photovoltaikbegeisterten Verfechtern der Energiewende. Seit einigen Jahren schon beschäftigen wir uns mit der Solarenergie. Zunächst im Rahmen größerer Photovoltaik-Anlagen auf Gewerbedächern und in den vergangenen 3 bis 4 Jahren vermehrt Kleinanlagen zum Selbstaufbau. Die Entwicklungssprünge in der Technologie sind riesig. Schade nur, dass der Photovoltaik-Markt so stark gelitten hat und durch Lobbyarbeit der großen Konzerne so massiv beeinträchtigt wurde.

Diese Entwicklung hat uns sehr getroffen, weshalb wir mit dem solarheld nun auch recht kämpferisch und beherzt antreten, um diesen Trend zu stoppen. Wir möchten der Bevölkerung zeigen, dass Photovoltaik auch im kleinen Rahmen funktioniert und sogar wirtschaftlich ist. Die Technik ist inzwischen soweit ausgereift und bezahlbar, dass jedermann sauberen Strom selbst erzeugen kann und das sogar günstiger als wenn er ihn vom Energieversorger kauft.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen? 

Eine kleine Bewegung der Mini-Solaranlagen gibt es schon seit einiger Zeit, hier in Deutschland vor allem unter dem Stichwort der Guerilla Photovoltaik. Die Begeisterung der Menschen über die Technik und Möglichkeit, auf einfachste Art und Weise einen Teil des Strombedarfs selbst und vor allem sauber herzustellen, haben wir in den Nachbarländern beobachtet. Deshalb war es uns unverständlich, warum in Deutschland so ein grauer böser Schleier über die Plug & Play Anlagen schwebt. In Fachkreisen wird ein Riesendrama um den Stecker gemacht. Dabei ist dies die einfachste und auch kundenfreundlichste Lösung zur Inbetriebnahme. Das wollten wir unbedingt thematisieren, so ist auch das solarheld Logo entstanden. Hinzu kam, dass im Freundes- und Bekanntenkreis kaum jemand die Steckdosenmodule kannte. In den Köpfen war immer noch fest verankert, dass man für eine Photovoltaik-Anlage ein großes Dach und mehrere Tausend Euro benötige und sich alles sowieso nicht rechnet. Das wollten wir angehen und mit der solarheld-Kampagne aufklären. Diese Idee der breiten Öffentlichkeit, der Crowd, vorzustellen, aufzuklären und das Interesse an Mini-Solaranlagen zu testen, war uns wichtig.

Wie habt ihr zusammen gefunden?

Wie eingangs erwähnt haben wir schon in anderen Projekten mit Photovoltaik gearbeitet, daher waren wir in der Technik und im kaufmännischen Bereich gut aufgestellt. Im Laufe der Jahre haben wir verschiedene Fachleute gesucht und uns z.B. im Onlinebereich mit Freelancern verstärkt und hier ein Netzwerk aufgebaut. Für das solarheld Projekt haben wir dann wieder alte und neue Kontakte hergestellt und alle Kräfte mobilisiert, um die Kampagne auf die Beine zu stellen.

Warum ist es euch wichtig, das Projekt zu realisieren?

Die bürgernahe Energiewende steht am Scheideweg. Die Kohle- und Atomlobby hat es geschafft den erneuerbaren Energien den schwarzen Peter für steigende Strompreise zuzuschieben. Noch ist der Rückhalt in der Bevölkerung da, aber der politische Kurs zielt eindeutig auf ein Ausbremsen der Energiewende. Der Zubau von Photovoltaik ist in Deutschland in den letzten drei Jahren schon um 70% eingebrochen. Die Entwicklung muss man sich mal vor Augen führen: eine Zukunftstechnologie, die wir Jahrzehnte lang gefördert und zum weltweiten Durchbruch verholfen haben, wird nun aufs Abstellgleis gestellt, um weiter Kohle zu verbrennen. Das ist schon verrückt. Die überwiegende Mehrheit der Bürger will aber die Energiewende und ein schnellstmögliches Ende des fossil-nuklearen Zeitalters.

Wir rufen nun dazu auf, sich die Energiewende von der Politik und den Konzernen nicht vollständig aus der Hand nehmen zu lassen, sondern selbst aktiv zu werden. Auch im kleinen Rahmen, denn jedes Projekt zählt. Mitmachen, sich beteiligen, regt vor allem auch zum Nachdenken über den eigenen Ressourcenumgang an und führt im Idealfall zu verändertem Konsumverhalten. Der solarheld ist in diesem Sinne weit mehr als eine kleine Solaranlage zur Stromerzeugung.

Mit wem möchtet ihr gern zusammenarbeiten?

Im Vorfeld der Kampagne hatten wir gehofft einen der großen Ökostromanbieter für unser Vorhaben zu begeistern. Aber da wurden wir leider enttäuscht. Partner für eine Zusammenarbeit sehen wir nun eher im Fachhandel. Gartenfachgeschäfte oder Baumärkte, die ihr Sortiment in Richtung umweltfreundliche Energiegewinnung ausbauen möchten. Hier freuen wir uns über jeden engagierten Fachhändler, der den solarhelden eine Chance geben möchte. Ansonsten sehen wir auch einer Zusammenarbeit mit den Verbänden und Gremien, die über den Steckeranschluss entscheiden, entgegen. Denn gerade diese - aus unserer Sicht unsinnige Hürde - möchten wir beseitigen.

Vielen Dank für das Interview und alles Gute für euer Projekt!

Hier könnt ihr das Projekt unterstützen und euch einen solarhelden sichern. 

Bilder © solarheld c/o Infinitum Energie GmbH

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