Mutige gestalten die Zukunft
JournAfrica! Anderer Journalismus aus Afrika.
Meet the Starters

JournAfrica! Anderer Journalismus aus Afrika.

Anna Theil
22.12.2015
4 min Lesezeit

Kriege, Krisen, Katastrophen? In den meisten deutschen Medien bekommen wir fast nur Horrorstories über Afrika zu lesen. JournAfrica! will das ändern: Auf Deutschlands erster Medienplattform für Journalismus aus Afrika erzählen afrikanische JournalistInnen, BloggerInnen und FotografInnen Geschichten von pulsierenden Städten, lebhafter Kultur und innovativer Wirtschaft. Im Interview erfahrt ihr, wie JournAfrica! entstanden ist.

Wer seid ihr und was macht ihr?

JournAfrica! ist eine Medienplattform für Journalismus aus Afrika. Wir arbeiten nicht mit klassischen Korrespondenten zusammen, die wir von Deutschland ins Ausland schicken, sondern mit afrikanischen Journalisten vor Ort. Auf diese Weise können wir ganz andere Geschichten aus afrikanischen Ländern erzählen und nach Deutschland holen.

Mittlerweile übernehmen ein paar große deutsche Medien unsere Geschichten. Einige bezeichnen uns deshalb als kleine Nachrichtenagentur. Aber aus unserer eigenen Sicht sind wir einfach ein paar junge Leute, die Lust haben auf Journalismus – und die gemerkt haben, dass Afrika mehr ist als die Fotos von hungernden Kindern, die wir überall zu sehen bekommen.

Wie seid ihr auf die Idee gekommen?

Wir haben alle in verschiedenen Ländern Afrikas gelebt und gearbeitet. Und uns verbindet alle eine ähnliche Erfahrung: Die Lebenswelten, die wir vor Ort kennengelernt haben, hatten nicht so wahnsinnig viel gemeinsam mit den Vorstellungen von „Afrika“, die wir anfangs hatten. Irgendwann haben wir uns gefragt: Woher kommen diese Bilder in unseren Köpfen? Dass die Medien daran nicht ganz unschuldig sind, haben wir ziemlich schnell herausgefunden. Also haben wir kurzerhand beschlossen, eben unsere eigene Art Auslandsjournalismus ins Leben zu rufen.

Wie habt ihr zusammen gefunden?

Einige von uns waren schon im Vorfeld befreundet, und JournAfrica! geisterte schon lange in unseren Köpfen herum. Bei einem Roadtrip nach Mali haben wir uns dann endgültig entschieden, die Idee in die Tat umzusetzen. Kurz danach haben wir uns bei einem Aktionstag in Leipzig weitere Mitstreiter gesucht und das Konzept für die Plattform erarbeitet. Seitdem arbeiten wir in der jetzigen Konstellation zusammen.

 


Warum ist es euch wichtig, das Projekt zu realisieren?

In Deutschland ist es sehr schwierig, Berichte und Geschichten über afrikanische Länder zu bekommen. In großen deutschen Medien ist meist kein Platz für Afrika – und wenn doch, dann eben nur, wenn es mal wieder eine große Krise oder eine Katastrophe gab. Afrika hat aber unglaublich viele Facetten. Und wir glauben, dass einige davon uns durchaus auch hierzulande bereichern könnten.

Abgesehen davon geht es auch um die generelle Frage: Wie treten wir anderen Ländern und Kulturen gegenüber? In einer vernetzten Welt ist Information das wichtigste Gut. Und dafür möchten wir einen ganz kleinen Beitrag leisten.

Welchen Crowdfunding-Tipp könnt ihr zukünftigen Startern weitergeben?

Wir haben immer auf den Werkstatt-Charakter unseres Projektes wertgelegt. Wir können und wollen kein perfektes Produkt liefern. Stattdessen haben wir eine Idee, die wir gemeinsam mit einer Community umsetzen wollen. So fühlen sich eure Supporter besser eingebunden – und ihr könnt auf der anderen Seite noch jede Menge wertvoller Anregungen sammeln.

Eine zweite Erfahrung, die wir in den letzten Wochen gemacht haben: Große Medien berichten gerne und häufig über Crowdfunding-Kampagnen. Wir haben etliche Interviews gegeben, unter anderem live bei Deutschlandradio Kultur und dem WDR. Dahinter steht keine groß angelegte PR-Kampagne, sondern wir haben nur ein paar Emails geschrieben. Das hat uns enorm weitergeholfen.

Vielen Dank für das Interview und alles Gute für euer Projekt!

Hier könnt ihr Journalismus aus Afrika unterstützen. 

 

© Bilder: JournAfrica!

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