5 Pionierprojekte: Original Unverpackt, Langstrecke, Karma Chakhs, Tandemploy, Street Photography

In den fünf Jahren Startnext haben wir inzwischen über 6000 Projekte von Künstler, Kreativen, Erfindern und Unternehmern betreut und begleitet. Für uns ist es immer wieder beeindruckend auf Startnext zu stöbern und zu verfolgen, was im Laufe der Zeit aus den vielen Ideen geworden ist. Einige Projekte bleiben uns besonders im Kopf, weil sie mit ihren Ideen viel bewegen, andere Starter inspirieren und Mut machen. Heute stellen wir euch fünf Pionierprojekte vor, die uns besonders begeistert haben.

Milena Glimbovski und Sara Wolf mit Original Unverpackt

Der Supermarkt ohne Verpackungen "Original Unverpackt" ist eine unserer größten Erfolgsgeschichten auf Startnext. Den Gründerinnen Milena Glimbovski und Sara Wolf ist es mit ihrer Crowdfunding-Kampagne gelungen, an nur einem Tag die Fundingschwelle von 20.000€ zu knacken und am Ende haben sie insgesamt 109.000€ von rund 4.000 Unterstützern bekommen. Dank der Unterstützung der Crowd konnten sie im September 2014 ihren Laden in Berlin-Kreuzberg eröffnen. Mit ihrer Idee haben sie inzwischen viele weitere Gründer und Gründerinnen inspiriert selbst einen unverpackten Supermarkt in ihrer Stadt zu starten: Insgesamt wurden auf Startnext seitdem schon zehn Kampagnen für Supermärkte gestartet.

Milena hat gerade ihr zweites Startnext-Projekt gestartet, das aus ihren Erfahrungen mit Original Unverpackt entstanden ist: Ihr Projekt "Ein guter Plan" könnt ihr hier entdecken ... es scheint schon wieder eine neue Erfolgsgeschichte zu werden!

Dirk von Gehlen mit Langstrecke

Dirk von Gehlen, Leiter der Abteilung Innovation und Social Media der Süddeutschen Zeitung, hat mit dem Buchprojekt "Eine neue Version ist verfügbar" 2012 sein erstes Experiment auf Startnext gestartet. In dem Buch beschäftigt er sich mit der Frage, wie die Digitalisierung Kunst und Kultur verändert und wie sich dadurch auch Denk- und Geschäftsmodelle ändern. Passend zum Thema des Buches hat er sich entschieden, sein Buch über Crowdfunding zu finanzieren und den Prozess des Schreibens für die Leser transparent zu machen. 

Aus dieser Erfahrung heraus hat er 2015 ein neues spannendes Projekt begonnen. Die Süddeutsche Zeitung hat auf Startnext ein Markttest für ein neues Format initiiert, mit dem Ziel die Leser bei der Entstehung eines neuen Magazins einzubinden. Die Idee der "Langstrecke" ist es, in einem Vierteljahresmagazin die besten Reportagen, Interviews und Essays der Süddeutschen Zeitung zu bündeln. Rund 800 Leser haben das Projekt auf Startnext unterstützt und inzwischen könnt ihr das neue Magazin am Kiosk kaufen.

Van Bo Le-Mentzel mit den Hartz IV Möbeln, Karma Chakhs, Unreal Estate House, dscholarship, #3min

Van Bo Le-Mentzel werden viele in unserer Community schon kennen, da er ein langer Wegbegleiter von Startnext ist. Mit insgesamt sieben Projekten hält er den deutschen Rekord in der Kategorie Anzahl erfolgreicher Crowdfunding-Projekte: Seine ersten beiden Projekte drehten sich rund um seine "Hartz IV Möbel", danach folgte die Idee der "Karma Chakhs" mit fair produzierten Chucks, anschließend das "Unreal Estate House", ein kleines Holzhaus zum Selber bauen, sein nächstes Projekt war das "dscholarship" für ein Grundeinkommen für sich selbst und zuletzt finanzierte er die muslimisch-jüdische Filmkomödie "#3min". Mit seinen Ideen und Experimenten zeigt er uns immer wieder, was alles mit der Beteiligung der Crowd möglich ist. 

Anna Kaiser und Jana Tepe mit Tandemploy

Familie, eigene Projekte, den Aufbau einer Selbstständigkeit, Weiterbildung, soziales Engagement … viele Menschen wünschen sich flexiblere Arbeitszeiten, damit sie genug Zeit für all ihre Ideen und Aufgaben haben. Für Anna und Jana ist die Lösung Jobsharing. Mit "Tandemploy" haben sie die erste Jobsharing-Plattform gegründet, die Arbeitssuchenden die Möglichkeit bietet, einen Vollzeitjob mit anderen zu teilen. Die Gründerinnen wollen mit Tandemploy Menschen zusammenbringen, die gerade weniger arbeiten möchten oder können, ihre Jobs aber kaum in klassischer Teilzeit finden. Inzwischen wurden schon die ersten Tandempartner erfolgreich vermittelt und mehr und mehr Unternehmen nutzen Tandemploy für ihre Jobsuche.

Espen Eichhöfer mit Street Photography 

Darf man ohne Erlaubnis auf der Straße fotografieren? Wo hört die Freiheit der Straßenfotografie auf und wo fangen die Persönlichkeitsrechte an? Der Fotograf Espen Eichhöfer wurde von einer Passantin verklagt, nachdem er ein Bild von ihr in einer Galerie ausgestellt hatte. Jetzt will er mit einem Grundsatzurteil die Frage klären, was in der Straßenfotografie erlaubt ist und was nicht. Das Projekt "Street Photography" ist für Startnext ein außergewöhnliches Projekt, da hier keine Projektidee, sondern ein Rechtsstreit finanziert wird. Die erste Verhandlung hat inzwischen stattgefunden, die Klage der Passantin ist vom Tisch, aber die grundsätzliche Frage der Kunstfreiheit wurde nicht geklärt, so dass Espen jetzt Beschwerde beim Bundesverfassungsgericht eingelegt hat. 

Ihr habt auch eine Idee im Kopf, die ihr schon lange verwirklichen möchtet? Hier könnt ihr eurer Projekt auf Startnext starten. 

© Bilder von oben nach unten: Katharina Massmann, Jendrik Schröder, Dirk von Gehlen, Van Bo Le-Mentzel, Tandemploy, Espen Eichhöfer