Mutige gestalten die Zukunft
interstellarum: Die Zeitschrift für praktische Astronomie
Meet the Starters

interstellarum: Die Zeitschrift für praktische Astronomie

Anna Theil
20.01.2015
3 min Lesezeit

In unserem Interview-Format Meet the Starters geben euch die Projektstarter selbst einen Blick hinter die Kulissen ihrer Projekte. Diese Woche erzählt euch Verleger Ronald Stoyan die Geschichte von einer Astronomie-Zeitschrift, die es bereits seit 20 Jahren gibt, von dem Umbruch, in dem sie sich gerade befindet - und erklärt was passieren muss, damit sie ihren Lesern weiterhin den Blick in die Sterne öffnet.

Wer bist du und was machst du?

Mein Name ist Ronald Stoyan. Ich bin seit über 25 Jahren begeisterter Hobby-Astronom. Mich fasziniert besonders, dass man so exotische Dinge wie den Großen Roten Fleck auf Jupiter oder Spiralarme in Galaxien mit eigenen Augen sehen kann. Die meisten Menschen denken, dass die Himmelsobjekte quasi unerreichbar sind, aber das Gegenteil ist der Fall: Mit den eigenen Sinnen kann man in diese Welt eintauchen. Ich versuche seit 20 Jahren, diese Faszination zu teilen. Dazu habe ich vor 20 Jahren die Zeitschrift interstellarum mitbegründet. In fast 100 Heften haben wir versucht, Wissen und Knowhow dazu weiterzugeben.

Wie bist du zu der Idee gekommen?

Die Idee einer eigenen Zeitschrift entstand, weil es keine anderen Medien von Hobby-Astronomen für Hobby-Astronomen gab und gibt. Bei anderen Zeitschriften schreiben Journalisten oder Forscher, was naturgemäß eine gewisse Distanz zu den Lesern schafft, die selbst Astronomie »nur« als Hobby betreiben. Ich wollte auf Augenhöhe mit den Lesern kommunizieren.

Warum ist es dir wichtig, das Projekt zu realisieren?

Wir haben uns seit 1994 über 6000 regelmäßige Leser erarbeitet. Die große Mehrheit dieser Menschen möchte, dass die Zeitschrift erhalten bleibt. Unser Problem ist, dass uns das Geld der am Kiosk verkauften Hefte nur zu einem kleinen Teil erreicht. Wenn etwa die Hälfte der Kioskkäufer ein Abo abschließt, könnten wir die notwendigen Stellen in Redaktion, Herstellung, Vertrieb und Marketing branchenüblich bezahlen – was bisher nicht der Fall war.

 

Welche Erfahrungen hast du durch das Crowdfunding gesammelt?

Crowdfunding ist unkompliziert und transparent. Ein großer Ansporn ist es für uns zu sehen, dass über 600 Menschen bereit sind, die Zeitschrift mit ihrem finanziellen Beitrag zu unterstützen. Dass diese Menschen mit Name und Bild dort für uns einstehen und uns öffentlich sichtbar unterstützen ist ein großartiger Vertrauensbeweis! Großen Wert haben für uns auch die zahlreichen Pinnwand-Kommentare. Hier sind viele wertvolle Tipps enthalten, die ernst zu nehmende Hinweise für die zukünftige Ausrichtung der Zeitschrift sind. Diese Hinweise werten wir aus und lassen sie in die Überlegungen zur Zukunft der Zeitschrift einfließen.

Wie geht es bei eurem Projekt weiter?

Wenn das Ziel erreicht wird, werden wir eine große Online-Umfrage mit den alten und neuen Abonnenten über die zukünftige Ausrichtung der Zeitschrift starten. Mit diesen Anregungen wird dann die Redaktion in Klausur gehen und ein überarbeitetes Konzept der Zeitschrift entwickeln, ohne die bisherige Grundausrichtung infrage zu stellen. Im Sommer werden dann die Ergebnisse dieser Überlegungen in der ersten neuen Nummer zu finden sein. Gleichzeitig werden wir Ideen sammeln, wie die vielen, über das Crowdfunding neu dazu gekommenen Abonnenten dauerhaft an die Zeitschrift gebunden werden können. Wir wollen uns nicht nur einmalig, sondern dauerhaft für das entgegen gebrachte Vertrauen bedanken!

Vielen Dank für das Interview und alles Gute für euer Projekt!

Hier geht's zur Projektseite. 

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