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Eisenzeitliche Feldfluren, die mehr als 2000 Jahre alt sein dürften und deren Spuren sich in Altwäldern Schleswig-Holsteins erhielten, sind bisher nur in einem Einzelfall datiert worden, und das nur unzureichend. Zahlreiche geborgene und noch zu bergende Holzkohleproben aus den Wällen zwischen den Parzellen sollen Radiokarbon datiert werden. Damit soll die Einschätzung des Alters dieser Feldfluren auf eine breitere statistisch abgesicherte Grundlage gestellt werden. ENGLISH VERSION: SEE BLOG!
Finanzierungszeitraum
06.11.14 - 12.01.15
Realisierungszeitraum
Bis Mitte 2015
Mindestbetrag (Startlevel): €
6.300 €
Stadt
Heide
Kategorie
Wissenschaft
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03.01.2015

30 Zentimeter Rohhumus berichten über Anlage und Aufgabe der Feldflur

Dr. Volker Arnold
Dr. Volker Arnold2 min Lesezeit

Lage des unten gezeigten Pollendiagramms im Außelbeker Gehege bei Ülsby, Angeln.

Pollendiagramm (Auswahl) vom Rand einer Senke inmitten der „Celtic Fields“ im Außelbeker Gehege. Wegen der beschränkten Gestaltungsmöglichkeiten im Sciencestarterblog ist unten ausnahmsweise links, oben rechts. Die Ablagerungs- und Zeitfolge geht also von links nach rechts. (Der obere Teil bezieht sich auf die Gesamtsumme des Pollens, der untere nur auf den des Eichenmischwaldes incl. Buche und Hainbuche.) Umzeichnung nach Menke 1995.

1989 analysierte Burchard Menke Profilsäulen aus Bohrungen in den Senken zwischen den Celtic Fields im Außelbeker Gehege und erstellte Pollendiagramme, von denen hier ein Ausschnitt mit ausgewählten Arten gezeigt wird. Die älteren, unteren Ablagerungen (am linken Rand) liegen irgendwo im ersten vorchristlichen Jahrtausend, die jüngeren oberen Ablagerungen (am rechten Bildrand) irgendwo um die Mitte des ersten nachchristlichen Jahrtausend. Abgelagert hatte sich stark saurer Rohhumus, in dem Pollenkörner hervorragend erhalten waren. (Der graue Streifen bezeichnet eine Unterbrechung der Ablagerung.)
Unterhalb von 39 cm beherrscht ein einigermaßen natürlicher Eichenmischwald die Vegetation. Er ist reich an Linden und arm an Eschen und Ulmen (nicht dargestellt), an feuchteren Stellen wachsen auch Erlen, und einige Hasel stehen im Unterstand. Die Buche spielt nur eine verschwindend geringe Rolle. Dann setzt schlagartig die Kultivierung ein: der Pollenniederschlag der Waldbäume geht um knapp 2/3 zurück. Aus dem neu geschaffenen Kulturland sorgen nun vor allen Gräser und Kräuter, aber auch Getreide für Pollenflug. Noch vor der Sedimentationsunterbrechung bei 24 cm dringt der Wald wieder vor, wobei zuerst die Weide, dann die Birke als vorübergehende Pioniergehölze in Erscheinung treten. Die Wiederbewaldung erreicht nicht ganz wieder die alte Dichte; vor allem setzt sich nun die Buche auf Kosten der anderen Laubhölzer durch (ebenso die hier seltenere, nicht dargestellte Hainbuche).
Dieses Pollenprofil ist extrem von lokalen Faktoren bestimmt und lässt sich deshalb nicht sicher in ein Zeitschema einhängen, wie es bei regionalen Profilen (z. B. aus größeren Seen) zum Teil möglich ist. Umso wichtiger wären hier zusätzliche Radiokarbondatierungen.

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